Teil 1 unseres Törns 2017

Vom Heimathafen bis Skradin.

Hallo ihr Daheimgebliebenen!

Am Nachmittag des 01.06.2017 sind wir in Italien bei unserem Boot angekommen. Nachdem wir noch einiges an Arbeit an unserer MOSES (sehr gemütlich) zu erledigen hatten, wollten wir am 06.06.2017 Richtung Kroatien aufbrechen. Leider machte das Wetter nicht mit und wir mussten noch zwei Tage warten...😉

Am 08.06.2017 war es dann soweit. Um 09:55 Uhr legten wir ab. Unser Ziel für unsere erste Etappe ist Umag / Kroatien.

Verlassen Italien

1. Etappe: Do., 08.06.2017,
27,1 Seemeilen,
Fahrzeit: 5:16

Um 14:42 Uhr, nach gut 5 Stunden unter Motor, erreichen wir Umag und legen (auf der Marina-Seite) zum einklarieren an der Zollmole an. Die Formalitäten bei der Polizei waren schnell erledigt, allerdings mussten wir feststellen das die Kapitanerie geschlossen war. Nach Auskunft der Polizei ist das Büro nur von 08:00 - 14:00 Uhr besetzt.

Also legen wir ab und gehen an eine Boje, lassen unser Dingi zu Wasser und fahren an Land. Auch die Kapitanerie in Umag hat schon geschlossen

Das nächste Ziel: Telekom-Shop. Seltsamerweise mussten wir dieses mal gar nicht lange anstehen um das Internet wieder frei zu schalten (aber nach uns war dann eine Warteschlange).

Nach so viel Stress hatten wir uns einen Kaffee und ein Bier verdient, bevor es wieder zu unserem Boot zurück ging.

Frühstück in Umag.

2. Etappe: Fr., 09.06.2017,
49,5 Seemeilen,
Fahrzeit: 7:05

Um 06:30 Uhr war für uns die Nacht schon vorbei.
Um 08:00 Uhr waren wir bei der Kapitanerie! Innerlich hatten wir uns schon darauf vorbereitet, dass das Büro nicht so pünktlich öffnen würde. Aber welch eine Freude, wir waren die ersten und es war schon besetzt.
Nachdem wir unseren Eintritt von 1449 Kuna (ca. 195 Euro!) bezahlt hatten, waren alle Formalitäten erledigt und wir waren ordentlich einklariert.
Um 10:00 Uhr legten wir ab mit dem Ziel: Pula, Soline.

Die Ocea Victory

Vor Rovinij begegneten wir der Ocean Victory, laut Internet Platz 10 der längsten privaten Yachten der Welt.
140 Meter lang, 20 Meter breit!

Vorbei an Rovinij

Um 13:40 passieren wir Rovinij und sind um 16:50 Uhr in der Soline fest an einer Boje.

Olivenbäume auf dem Weg zur Bucht Paltana.

Tags darauf machen wir einen Landausflug in die benachbarte Bucht Paltane. Durch den Ort Banjole entdecken wir schöne alte Olivenbäume.
In der Bucht angekommen schauen wir bei der Pap-Werft vorbei und stellen fest, dass es dort jetzt auch ein Restaurant gibt. Leider ist es erst am Abend geöffnet aber in der nähe gibt es ja einen Kiosk, an dem es sich gut aushalten lässt.

Unsere Moses in der Bucht Soline.

Am Nachmittag sind wir wieder zurück und dann gab es nur "Faulenzen". Es war schon ganz schön heiß.

Der Leuchtturm Porer, wir verlassen Istrien.

3. Etappe: Mo., 12.06.2017,
27,1 Seemeilen,
Fahrzeit: 5:54

Pünktlich um 09:00Uhr legen wir ab. Wir wollen über den Kvarner nach Unije in die Bucht Podkujni und dort ankern. Vorbei am Leuchtturm Porer lassen wir Istrien hinter uns.

Klares Wasser in der Bucht Podkujni bei Unije.

Um 14:45 Uhr haben wir unser Ziel erreicht. Die erste Bucht, in der das Wasser klar ist. Es gibt hier viele Fische. Hier bleiben wir 2 Tage. Das Wasser hat nur 22 Grad, trotzdem muss da mal gebadet werden. Die Fische kommen sofort angeschossen, um zu erkunden was da rein gefallen ist.

Blick zurück zur Einfahrt von Mali Losinij.

4. Etappe: Mi., 14.06.2017,
12,8 Seemeilen,
Fahrzeit: 3:11

"Anker auf" ist schon um 08:38, da unser Ziel die Marina Mali Losinij ist und dort die Liegeplätze sehr begrenzt sind. Außerdem sind Gewitter vorausgesagt und wir wollen auch Wäsche waschen.

Planmäßig sind wir am Vormittag (11:49) angekommen. Nach einem kurzen Telefonat kam auch ein Marinero, der uns einen freien Platz zugewiesen hat.
Am Abend geht es mit dem Gewitter los. Wir gehen nur bis zum Restaurant in der Marina und essen einen Thunfisch.

In der Marina Mali Losinij. Die Nacht ist dann auch recht ungemütlich. Das Boot schaukelt sehr, die Leinen knarzen und die Wellen schlagen ordentlich an den Rumpf. Bei viel Wind und Welle ist das kein gemütlicher Platz.
Am nächsten Tag hat es um 10:00 Uhr aufgehört zu regnen und die Welt sieht wieder ganz anders aus. Wir machen uns auf den Weg nach Mali Losinij zum Einkaufen. Auch einen neuen Duschkopf für die Außendusche haben wir bekommen.

Zwei Tage Marina bezahlen reicht, wir wollen wieder los. Das nächste Ziel ist die Insel Silba und dort die Bucht Papranica. Dort werden wir auch unseren Freund Dieter treffen. Da die Strecke nicht allzulang war, haben wir erst um 10:25 Uhr abgelegt.

In der Bucht Papranica bei der Insel Silba. 5. Etappe: Fr., 16.06.2017,
18,6 Seemeilen,
Fahrzeit: 4:35

Um 14:59 Uhr waren wir schon wieder an der Boje. Der Dieter war schon da. Später, so um 17:00 Uhr haben wir den Außenborder ans Dingi montiert, haben den Dieter abgeholt und sind an Land. Nach einem ca. 1/2 stündigem Fußmarsch hatten wir den Ort Silba erreicht.
Dieter hat uns bei einem Rundgang den sehr schönen Ort gezeigt. In einer Konoba haben wir (Lamm) gegessen und bei Einbruch der Nacht waren wir wieder zurück.

Der sechseckige Liebesturm auf Silba, auch Toreta genannt.

Der sechseckige "Liebesturm" (Toreta genannt) steht mitten im Dorf und ist eines der Wahrzeichen von Silba. Laut Überlieferung der Einwohner wurde der Turm im 19. Jahrhundert von einem Kapitän Namens Peter gebaut, der damit seiner schmerzlich vermissten Liebe die Chance gab täglich Ausschau nach ihm zu halten.

6. Etappe: So., 18.06.2017,
17,6 Seemeilen,
Fahrzeit: 03:08

Unser Ziel: Die Insel Molat und dort das Bojenfeld bei Brgulje.
Nach Silba haben wir das Vorsegel gesetzt und wollten an der Ostseite der Insel Ist entlang den kürzesten Weg nehmen. Plötzlich setzte die Bora wieder ein und auch deutlich mehr Seegang. Durch das harte aufsetzen in die Wellen ist der Außenborder halb aus der Halterung gerutscht (Glück gehabt). Dabei hat es auch unseren Wasserkessel erwischt, er fiel herunter und der Henkel ist abgebrochen. Daraufhin haben wir das Vorsegel wieder weg genommen und einen neuen (ruhigeren) Kurs an der Westseite der Insel Ist genommen.
An diesem Tag haben wir eine Spitzengeschwindigkeit von 8,3 Knoten geloggt!

Molat, Blick Richtung Brgulje Bay.

7. Etappe: Mo., 19.06.2017,
18,5 Seemeilen,
Fahrzeit: 04:26

Das Bojenfeld war ziemlich voll und auch ziemlich laut. Manche meinen sie sind alleine da!
Wir legen um 08:48 Uhr ab und sind froh weg zu kommen. Wir wollen zur Insel Rava, an eine Boje in der Bucht Paladinica.
Wir machen einen Zwischenstopp in Molat, um bei der Post unseren Geldbeutel wieder aufzufüllen. Aber man muss ganz schön schwitzen bis man den Berg hinauf zum Ort geschafft hat.

Restaurant Keko im Ort Vela Rava.

Am Abend, so um 19:30 Uhr, machen wir uns zusammen mit unserem Freund Dieter auf und wandern über den Berg zum Ort Vela Rava, dort soll es ein Restaurant geben.
Der Rückweg wurde zu einer schönen Nachtwanderung!

Auf dem Weg Richtung Insel Pasman.

8. Etappe: Mo., 21.06.2017,
18,7 Seemeilen,
Fahrzeit: 04:01

Der Plan war Ankern in der Bucht Zincena. Allerdings war die Bucht schon recht voll. Dieters Anker hat wegen Seegras nicht gehalten und wir hatten nur einen Platz ziemlich dicht am Ufer, deshalb entschieden wir in der benachbarten Bucht Landin an die Boje zu gehen.
Am nächsten Tag sind wir an Land und haben für den Abend im Restaurant, zu dem auch die Bojen gehören, einen Tisch reserviert und ein Brot bestellt. Ein bisschen schwimmen, ein bisschen faulenzen und der Tag war auch schon wieder vorbei.
Der dritte Tag an der Boje ist hier kostenlos, deshalb bleiben wir noch und unternehmen eine Wanderung über den Berg in die Nachbarbucht Soline. Auch in der Soline gibt es ein Restaurant. Hier haben wir uns nach einem 1/2 stündigem Marsch eine kleine Brotzeit und ein Bier gegönnt, bevor es wieder über den Berg zurück ging.

Auf Murter, die Marina Betina.

9. Etappe: Sa., 24.06.2017,
11,7 Seemeilen,
Fahrzeit: 02:24

Wir verlassen die Landin und nehmen uns vor, auf dem Rückweg wieder hier zu verweilen. Unser Ziel ist nicht weit und heißt Murter. Wir wollen in die Marina Betina, der Dieter zum Ankern in die Bucht bei Murter. Also trennen sich unsere Wege bei Murter.
Nach dem Anlegen in der Marina haben wir als erstes die Örtlichkeiten erkundet, einen Kaffee im Marina-Restaurant getrunken, Wasser gebunkert, alles gewaschen (einschließlich uns) und zum Abschluß waren wir noch einkaufen.
Am Abend sind wir zum Bummeln nach Murter spaziert und haben fest gestellt, das an diesem Wochenende ein Fest ist. Als wir, müde vom Bummeln, wieder zurück in der Marina waren entschlossen wir uns, im Marina-Restaurat bei einem Absacker ein bisschen auszuruhen. Bald merkten wir, dass das eine gute Entscheidung war, hier hatten wir sozusagen einen Logenplatz für das Feuerwerk, das beim Fest abgebrannt wurde. Tags darauf hat uns Manfred (ein Freund von zuhause) in der Marina besucht und uns für den Abend bei ihnen auf dem Campingplatz zum Grillen eingeladen, daher beschlossen wir einen Tag in der Marina dran zu hängen und nicht in der Bucht bei Murter vor Anker zu gehen. So kann er uns am Abend auch leichter abholen. Außerdem war für den Abend und der Nacht Gewitter vorher gesagt. Das haben wir dann beim Grillen auf der Veranda ausgesessen...

Wieder genug Geld in einer Marina gelassen, wir wollen weiter bis zur Krka.

Die Festung (Tvrdava Sv. Nikole) an der Einfahrt zur Krka.

10. Etappe: Mo., 26.06.2017,
19,2 Seemeilen,
Fahrzeit: 04:19

Heute hatten wir einen schönen achterlichen Wind und konnten fast alles nur mit dem Vorsegel fahren. Gleich nach der Festung Sv. Nikole fanden wir bei Sv. Ante einen Platz zum Ankern und ließen den Tag gemütlich ausklingen.
Wir hatten zwar ein bisschen Bedenken, weil wir ganz hinten in der Bucht geankert hatten und das Ufer ringsherum sehr nahe war. Aber hier gab es kein Wind und keine Welle, wir hatten eine ruhige Nacht.

Entlang der Krka.

Am nächsten Tag ging es schon um 09:30 Uhr los.

11. Etappe: Di., 27.06.2017,
10,5 Seemeilen,
Fahrzeit: 02:08

Es ist einfach ein Erlebnis die Krka zu befahren. Vorbei an zerklüfteten Felswänden und Muschelfarmen, enge Schluchten und vor Skradin durch den weiten Proklijan See.
Eigentlich wollten wir hier in der Bucht Vrulje ankern und erst am nächsten Tag bis Skradin fahren. Unterwegs entschieden wir doch wieder tief in die Tasche zu greifen und gleich in die Marina Skradin zu fahren. Nicht nur weil wieder Gewitter und Bora angekündigt war, wir wollten auch die Wasserfälle gemütlich ansehen. Deshalb waren wir schon um 11:45 Uhr in der Marina fest und genossen unseren "Anleger"!
Da wir zeitig dran waren, haben wir am Nachmitag gleich Skradin erkundet und uns auch ein Ticket für die Wasserfälle für 110 Kuna pro Person besorgt, das auch die Fahrt dorthin mit dem Shuttleboot beinhaltet.